28.9.14
Herbstbeginn ist auch dieses Jahr wieder Jagdbeginn. Jäger stellen sich selbst gerne als Bekämpfer von Wildschäden und Seuchen, als Naturschützer und Biotop-Pfleger dar. Ist das aber Realität?
Beispiel Wildschweine: Eine französische Langzeitstudie um die Wissenschaftlerin Sabrina Servanty (Servanty et alii, Journal of Animal Ecology, 2009), in der in einem Zeitraum von 22 Jahren die Vermehrung von Wildschweinen in einem Waldgebiet mit intensiver Bejagung mit einem wenig bejagten Gebiet verglichen wird, kommt zum Ergebnis, dass da, wo hoher Jagddruck herrscht, die Fruchtbarkeit bei Wildschweinen viel höher ist als in einem kaum bejagten Gebiet und sich darum gerade wegen der Jagd die Wildschweinbestände ständig vermehren.
So versteht man, warum es in Deutschland immer mehr Wildschweine gibt, obwohl heute so viele geschossen werden wie noch nie seit Aufzeichnung in den 1930er Jahren: von weniger als 150000 Abschüssen pro Jahr 1983 auf über 500000 im Jahre 2011. 2013 sind allein in Bayern 66000 Wildschweine erlegt worden, auch soviel wie noch nie.
Die Natur würde es besser regeln: Die Hormone der Leitbachen bestimmen die Empfängnisbereitschaft aller Weibchen einer Gruppe und verhindern, dass zu junge Tiere befruchtet werden. Fällt so eine Leitbache aber der Jagd zum Opfer, dann vermehren sich die anderen Wildscheine der Gruppe unkontrolliert.
Der renommierte Zoologe und Ökologe Prof. Dr. Josef H. Reichholf sagte darum in einem Vortrag 2013 an der Uni Basel zurecht: „Jagd reguliert nicht. Sie schafft überhöhte und unterdrückte Bestände.“ (Siehe: jagdreguliertnicht.ch).
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