Fußball-WM als Symbol |
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ODER: EIN ETWAS ANDERER RÜCKBLICK AUF DIE FUSSBALL-WELTMEISTERSCHAFT |
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Im Kern berichten alle Religionen davon, dass wir Menschen in einer großen Illusion leben. Die Fußball-WM zeigt uns diese Gefühlsillusion eindrücklich auf. |
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Mit „himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt“ und „des einen Glück ist des anderen Leid“ könnte man die Fußball-Weltmeisterschaft auch beschreiben. Auf der einen Seite überschwängliches Hochgefühl, das in einem dionysischen Feiern endet. Auf der anderen Seite tiefste Enttäuschung, lähmender Seeleneschmerz. Der Anlass? Eigentlich ein Nichts: ein gewonnenes oder verlorenes Spiel, dem man in Gedanken und Gefühlen eine gigantische Bedeutung beimisst. Eine Gedankenblase! |
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Interessant finde ich, dass dieses Gefühlsschauspiel nicht zwangsweise alle Menschen mitverwickelt, denn es gibt ja auch die unbeteiligten Zuschauer, die das emotionsgefüllte Geschehen neutral beobachten. |
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Wann ist man an einem solchen Geschehen gefühlsmäßig involviert und wann nicht? Involviert ist man, wenn man sich gefühlsmäßig mit einer der beiden Seiten identifiziert, unbeteiligt, wenn man nichts will und sich auf keine Seite schlägt. Auch wenn die eigene Nationalmannschaft spielt, ist man nicht gezwungen, sich mit dem üblichen nationalen Mitfiebern verbinden zu müssen. Selbst hier ist es der freie Wille, der das letzte Sagen hat. Wenn ich mich bewusstseinsmäßig von diesem Mitgefangen- und Mitgehangen-Sein löse, bin ich frei und der emotionale Energiestrudel kann mich nicht mehr dominieren. |
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Fußballspiele als neutraler, freier Beobachter anzuschauen, hat einen besonderen Reiz. Das Fußballspiel wird dann nicht auf das nackte Siegen und Verlieren reduziert, sondern die Freude am Spiel, die fußballerischen Fähigkeiten, die gute Ballführung, das Können und der Einfallsreichtum eines guten Zusammenspiels usw. treten dann in den Vordergrund. Man ist als Zuschauer nicht geknickt und schockiert, wenn ein gegnerischer Fußballer ein schönes Tor gemacht hat, sondern man freut sich auf beiden Seiten an dem imposanten fußballerischen Können und an einem fairen Spiel. Ein Fußballspiel endet für einen neutralen Beobachter weder in Tränen noch in einem überschwänglichen und uneinfühlsamen Hochgefühl am Besiegen eines Gegners. Zurück bleibt die Freude eines gemeinsamen Fußballspiel-Erlebnisses, das man dann auch miteinander feiernd genießen kann. |
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Bei der heutigen Art der Fußball-WM bleibt am Schluss nur einer übrig, der sogenannte „Weltmeister“, und nur eine Nation hat wirklich Grund zum Jubeln. Selbst der „Zweitbeste“, der Verlierer im Finalspiel, geht zusammen mit den Fans traurig, frustriert, besiegt und erschöpft nachhause. Und die anderen Nationalmannschaften sind alle längst frustriert abgereist, bangend vor der Kritik, die ihnen von der heimischen Presse droht, und den Konsequenzen, die auf sie warten. Auch für die Fans ist nach dem Ausscheiden ihrer Mannschaft die aktuelle Fußball-WM mehr oder weniger gestorben. Es bleibt das Hoffen auf die nächste WM in vier Jahren. |
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Von einem freudigen Begegnungs- und Spielfest der verschiedenen Nationen dieser Erde bleibt nicht viel übrig, mag das Gastgeberland sich noch so viel Mühe gegeben und viel Geld für das WM-Ereignis eingesetzt haben. |
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Wäre nicht auch eine ganz andere Art von Fußball-WM denkbar, in dem mehr die Begegnung der verschiedenen Nationen mit ihren unterschiedlichen Mentalitäten und Lebensweisen im Vordergrund steht? In dem das einander Kennenlernen und das miteinander Feiern wichtiger sind als das Besiegen des anderen. |
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Mindestens am Schluss beim Finale könnten doch nochmals alle Fußballmannschaften im Stadion zusammenkommen und das letzte Spiel der aktuellen Favoriten miteinander genießend anschauen und als freudiges Fußballspiel-Ereignis miteinander feiern. |
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Im Mittelpunkt steht dann nicht das Siegen und Verlieren, sondern das Erlebnis des Miteinanders und Füreinanders. Wichtig ist dann nicht nur, dass es einen „Weltmeister“ gibt, sondern dass die Welt zusammengekommen ist, um ein begeisterndes sportliches Ereignis miteinander zu feiern und zu genießen. |
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