Kalzium ist eines der wichtigsten Mineralien, das dem Körper kontinuierlich neu über die Nahrung zugeführt werden sollte, weil er es lebensnotwendig für seine Stoffwechselprozesse braucht.
Milch enthält viel Kalzium, weshalb manche Ernährungsfachleute anraten, den täglichen Kalziumbedarf über Milchprodukte aufzunehmen.
Dazu aber gibt es viele Widersprüche:
- Warum ist trotz riesigem Konsum von Milch- und Milchprodukten der Kalziummangel immer noch eine gängige Erscheinung in den westlichen Gesellschaften?
- Warum gibt es gerade in den westlichen Industrieländern mit gigantischem Milchkonsum mehr Osteoporose-Kranke (Knochenschwund infolge Kalziummangel) als irgendwo sonst in der Welt? Allein in Deutschland sollen fast 8 Millionen Menschen davon betroffen sein! (Vgl. www.osteoporose.org)
- Warum gab es gerade in entwickelten Ländern wie Japan oder China, die traditionell keine Milchländer waren, kaum so genannte Zivilisationskrankheiten wie eben Osteoporose? Heute werden auch in China und Japan Milchprodukte immer mehr gefördert - wie sich das auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken wird, werden wir sehen.
- Eine Großstudie der Harvard Universität (Nurses Health Study), bei der 78 000 Frauen über 12 Jahre hinweg beobachtet wurden, zeigte, dass bei den Frauen, die das meiste Kalzium aus Milchprodukten zu sich nahmen, häufiger Knochenbrüche auftraten als bei denen, die nur selten Milch tranken!
- Zu einem ähnlichen Ergebnis kam eine andere Großstudie unter der Leitung von T. Colin Campbell: The China Study: The Most Comprehensive Study of Nutrition Ever Conducted and the Startling Implications for Diet, Weight Loss and Long-term Health, 2006.
Darum stellt sich die berechtigte Frage:
Ist Milch Kalziumlieferant oder Kalziumfresser?
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Bloß auf die aufgenommene Kalziummenge zu blicken, ist ein sehr einseitiges Denken, denn der Kalziumhaushalt des Menschen wird nicht nur von der täglichen Kalziumzufuhr bestimmt, sondern auch von der Fähigkeit, Kalzium aufzunehmen und von den Kalziumverlusten durch Urinausscheidung und Stuhl.
Wieviel der durch Milchprodukte aufgenommenen Kalziummenge kommt dem Körper wirklich zugute und wie viel Kalzium verliert der Körper?
Bezeichnenderweise fördert gerade eine hohe Aufnahme von tierischem Protein (Fleisch, Milchprodukte, Eier) die Kalziumausscheidung, da tierische Eiweißquellen im Gegensatz zu pflanzlichen aufgrund ihres höheren Gehaltes an schwefelhaltigen Aminosäuren und Natrium in besonderem Maße zu Kalziumverlusten beitragen!
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Bei den Abbauprozessen von tierischem Eiweiß entstehen natürlicherweise auch viele Säuren (Gefahr der Übersäuerung des Körpers!), die unter anderem mit Kalzium wieder neutralisiert werden müssen und dann ausgeschieden werden! Ist nicht genügend freies Kalzium im Körper da, mobilisiert es der Körper aus den Knochen.
Somit kann der Verzehr von Milchprodukten sogar zu einem Kalziummangel führen!
Etwa ein Drittel des Gesamtkalziums der Milch ist tatsächlich in gelöster, freier Form vorhanden. In fast allen Weich-, Schnitt- und Hartkäsen liegt jedoch nur wenig freies Kalzium mehr vor. Trotzdem wird Käse, insbesondere Hartkäse, als hervorragende Kalziumquelle angegeben!
Um das aufgenommene Kalzium verwerten zu können, braucht der Körper zudem Magnesium. Milch enthält viel Kalzium, aber nur sehr wenig Magnesium (ein Zehntel der Kalziummenge).
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